Allgäuer Musiker beeindrucken Sir Simon Rattle

Zwei Orchester aus dem Ost- und Unterallgäu spielen beim Finale des „Symphonischen Hoagascht“ in München. Das hat es in sich.

(von Stefanie Gronostay)

Mit einem restlos ausverkauften Konzert und einem begeisterten Publikum ist das BR-Projekt „Symphonischer Hoagascht“ mit Star-Dirigent Simon Rattle in München zu Ende gegangen. Das Besondere: Beim großen Abschlusskonzert saßen gleich zwei Allgäuer Orchester, das Jugendblasorchester Marktoberdorf (JBO) und die Brass Band Unterallgäu, auf der Showbühne. Monatelang hatten die Ensembles auf diesen Tag hingearbeitet. Im Scheinwerferlicht und vor Fernsehkameras war es dann so weit: Sie durften unter Sir Simon persönlich spielen und zeigen, was Blasmusik ausmacht.

Im Sommer vergangenen Jahres startete – wie mehrfach berichtet – das Projekt „Symphonischer Hoagascht“. Simon Rattle, seit der Saison 2023/24 Chefdirigent des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (BRSO), rief es ins Leben. Er wollte zusammenbringen, was seiner Meinung nach zusammen gehört: Blasmusik und Sinfonieorchester. Aus über 100 Bewerbungen wurden vier bayerische Ensembles ausgewählt, die mit Musikerinnen und Musikern des BRSO und Simon Rattle proben durften. Was dabei rauskam, war beim großen Finale am Sonntag in München zu hören.

Vor 1600 Zuschauern im Saal traten die Orchester auf. 292 Musiker saßen zusammen auf der Bühne, unter ihnen über 30 Klarinettisten und fast 20 Schlagwerker. Auf dem Programm standen beliebte Blasmusik-Stücke sowie eine Uraufführung. Lorenz Dangel hatte für das Projekt das Werk „Phon“ komponiert.

Das Publikum wurde darin nach und nach durch die verschiedenen Klangfarben der Blasmusik geführt. Dangel ließ die unterschiedlichen Stärken, Besetzungen und Stile der vier bayerischen Blasmusik-Ensembles und des BRSO darin einfließen. Das Publikum dankte es den Musikerinnen und Musikern mit Standing Ovations und einem tosenden Applaus.

Selbst Simon Rattle zeigte sich beeindruckt. „Mit dieser Tiefe und Vielfalt der Kultur sowie dem schieren Können all dieser Musiker hatte ich nicht gerechnet“, sagte er. „Und die Tatsache, dass es funktioniert, ist ein kleines Wunder.“